Schleifarbeit: Verputzung und Feinverputzung vor der Pulverbeschichtung
Immer dann, wenn ein Werkstück nach der Feuerverzinkung noch pulverbeschichtet werden soll, müssen Schleifarbeiten zwischengeschaltet werden. Diese dienen dazu, die Oberfläche aufzurauen und damit optimal auf die weitere Veredelung vorzubereiten. Auch Bauteile, die nach der Verzinkung nicht weiterverarbeitet werden, werden verputzt, um zum Beispiel eine Verletzungsgefahr durch Ablaufspitzen auszuschließen.
Grundsätzlich müssen wir bei der Schleifarbeit verschiedene Vorgaben erfüllen. Damit wir die geforderten Qualitäten dauerhaft sicherstellen können, unterliegen sowohl die Stückverzinkung nach der bekannten Norm DIN EN ISO 1461 als auch die Pulverbeschichtung einem wiederkehrenden und einheitlichen Prozess in unserem Haus.
Verputzen gemäß DIN EN ISO 1461
Bei Bauteilen, die stückverzinkt eingesetzt werden, geht es um die Nacharbeit und das Verputzen der Bauteile gemäß DIN EN ISO 1461. Um eine etwaige Verletzungsgefahr zu minimieren, werden alle Ablaufspitzen entfernt oder geglättet. Eventuell anhaftende Zinkasche wird von den Bauteilen gebürstet und Aufhängepunkte und Ablaufkanten werden nachgearbeitet.
Material- oder bearbeitungsbedingte Unebenheiten wie Walzspuren, Materialspließ, raue Oberflächen oder hervortretende Schweißnähte werden nicht bearbeitet. Um das Hauptaugenmerk der Stückverzinkung, den Schutz vor Korrosion, nicht zu gefährden, wird die Zinkschicht bei diesem Vorgang grundsätzlich nicht beschädigt oder durch Schleifen reduziert.
Bei Anlieferung sollten die rohen Bauteile eine einheitliche Oberfläche in Bezug auf Rostgrad, Narbigkeit oder Rauigkeit aufweisen, um eine gleichmäßiges Verzinkungsoberfläche zu erhalten. Um eine möglichst glatte und dünne Zinkschicht für eine spätere Pulverbeschichtung zu erzielen, sollten Stähle eingesetzt werden, die im Niedrigsiliziumbereich liegen (Stähle der Kategorie A) oder alternativ im Sebisty-Bereich (Stähle der Kategorie B).
Für allgemeine korrosionsschutztechnische Anwendungen muss bei der Stahlbestellung nach der jeweils anzuwendenden Erzeugnisnorm die Option "Feuerverzinken“ gewählt werden.
Feinverputzen vor der Pulverbeschichtung
Beim Feinverputzen vor der Pulverbeschichtung bearbeiten und schleifen wir die Bauteile deutlich über die Verputzung gemäß DIN hinaus. Die Kanten der roh angelieferten Bauteile sollten allerdings bereits gebrochen und bei Laserkanten zusätzlich geschliffen sein, da diese später zu Haftungsproblemen innerhalb der Beschichtung führen können. Zudem dürfen eventuelle Fehlstellen in der Verzinkung nicht mit Zinkstaubfarbe ausgebessert werden, um auch hier spätere Haftungsprobleme ausschließen zu können. Dies gilt selbstverständlich auch für verzinkt angelieferte Bauteile. Es sollten zudem bereits in der Konstruktion entsprechende Aufhängemöglichkeiten vorgesehen werden, die sich gut nacharbeiten lassen oder in einem nicht einsehbaren Bereich liegen.
Um den Ansprüchen unserer Kunden an eine nahezu glatte und ebene Oberfläche nach dem Pulverbeschichten zu entsprechen, befreien wir – soweit konstruktiv und maschinell möglich – die erreichbaren Flächen von Rauigkeiten wie etwa Ablaufspuren oder Pickeln. Auftretende Materialfehler ebnen wir bestmöglich ein oder entfernen sie. Hierbei kommen vornehmlich Rotationsschleifer zum Einsatz, welche die vorher aufgebrachte Zinkschicht wieder minimal reduzieren.
Um die Stabilität der Bauteile nicht negativ zu beeinflussen, schleifen wir durch die Verzinkung hervortretende Schweißnähte auch in diesem Verfahren nicht. Materialbedingte Unebenheiten, beispielsweise konkav ausgeprägte Rohre oder die Stäbe von Mattenfüllungen, können ebenfalls nicht gänzlich geglättet werden.
Die gewachsenen Ansprüche der Kunden erfordern oftmals einen größeren Schleifaufwand. In diesen Fällen besteht die Herausforderung darin, die Kundenwünsche zu erfüllen und gleichzeitig die gemäß DIN geforderte Zinkschichtstärke einzuhalten. Unser Personal ist im Bereich der Schleifarbeit intensiv geschult und kann hier vieles möglich machen. Nichtsdestotrotz kann bei feinverputzten Oberflächen die Einhaltung der DIN EN ISO 1461 nicht immer gleichzeitig gewährleistet werden.
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